Die Cité Pasteur ist in den 50er-Jahren durch die französischen Alliierten im damaligen französischen Sektor als Wohnsiedlung in lockerer Zeilenbebauung errichtet worden. Sie erhält ihren waldsiedlungsartigen Charakter durch die große Anzahl von schützenswertem Baumbestand, ausgedehnte Rasenflächen und die geschwungene Straßenführung. Die Umgebung des Grundstückes wird maß-geblich durch den geplanten Forschungs- und Industriepark Zukunfts-technologie auf den ehemaligen Flächen des Flughafens Tegel geprägt. Nach Osten erfährt das Gebiet eine starke Zäsur durch den Kurt-Schumacher Damm und die Julius-Leber-Kaserne. Dagegen kann der Cité Pasteur eine zunehmende Funktion als Bindeglied zwischen dem zukünftigen Kurt-Schumacher-Quartier, der City West und dem Technologiepark nicht abgesprochen werden. Auf dem Areal der Cité Pasteur soll unter Berücksichtigung der städtebaulichen Vorgaben eine Neu-ordnung erfolgen, die einerseits eine überzeugende Integration in die bestehenden Planungen ermöglicht und zugleich den ursprünglichen Charakter der Wald-Wohnsiedung nicht verleugnet.
STÄDTEBAULICHES KONZEPT
In Anlehnung an die Rue Ambroise Paré werden baumbestandene Alleen mit
weiten Vorgartenzonen ausgebildet. Ihnen folgen Block -, Zeilen- und Punkt-
strukturen, die den Waldsiedlungscharakter in die großstädtische Situation Berlin
überführen. Die Vielfalt baulicher Strukturen dient dem Ziel, über das Angebot an
unterschiedlichen Wohnformen eine gewünschte Altersmischung, als auch eine
soziale Mischung zu ermöglichen. Die Neuordnung des Gebietes orientiert sich
an den erhaltenswerten Baumgruppen, die zu einer parkartigen Anlage zusammenfasst werden und als identitätsstiftendes Element das Quartier in Nord- Süd-Richtung durchziehen und an den Grünraum im Süden und die Stadt-
heide im Norden anbinden. Die Dichte der Wohnbebauung nimmt von den
Rändern des Gebietes bis zum Park hin ab. Die Baukörper und die intern Wege-
verbindungen sind so ausgerichtet, dass der Bezug und die Erreichbarkeit der
Parkanlage für alle Bewohner gegeben ist. Die historische Cité Pasteur, ein-
gebettet in den waldartigen Park, bildet den Kern der Siedlung. Sie wird umgeben von 5-geschossigen Punkthäusern und 3-geschossigen Reihen-hauszeilen, die wiederum von einer Block- und Zeilenbebauung gerahmt werden. Die langgestreckte 6-geschossige Lärmschutzbebauung am Kurt-Schumacher-Damm, mit den parkseitig vorgelagerten Punkthäusern, könnte wegen ihrer Großmaßstäblichkeit für studentisches, betreutes und altersgerechtes Wohnen genutzt werden. Hier sind auch innovative Mischformen, die gegenseitige Synergieeffekte nutzen möglich.
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